Helga Lehner


„Raum der Stille“  
 

Offene Türen von Kirchen, kleiner Kapellen und auch „säkularisierter Andachtsräume“ ziehen mich magisch an. Mein Bedürfnis nach Ruhe, Stille und innerer Einkehr könnte hier zumindest für kurze Zeit – erfüllt werden.  

Der Lärm der Welt und – insbesondere in unserer quirligen Großstadt, vermag diese Sehnsucht nicht zu stillen und verlangt nach einem eigenen Raum, dessen sorgsam überlegte Ausstattung die Möglichkeit gibt die Stille geschützt und in atmosphärischer Umgebung zu erleben.
 In Kirchengebäuden wie dem Dom zu Wetzlar sowie der Klosterkirche Zinna bei Jüterbog werden gesondert Andachtsräume zur Kontemplation für Alle angeboten, unabhängig von Religion und Herkunft. Auch der Berliner Dom hat einen derartigen Raum.
So wird der „Raum der Stille“  im Brandenburger Tor von den Menschen aufgesucht, um dem Trubel des Pariser Platzes für eine stille Einkehr zu entrinnen.

Einen „Raum der Stille“ haben Krankenhäuser für ihre Kranken und Besucher geschaffen. Aber auch Museen geben uns die Möglichkeit, die  Gedanken in der Ruhe des Raumes zu ordnen und beim Betrachten des ruhenden Kopf vom Lehnin-Denkmal in einen inneren Dialog zu treten.

Die Figuren des „Stillen Lebens“ berühren für den Augenblick des Vorübergehens zum Innehalten.

 

 Helga Lehner